Kata Klementz (Loffice Co-Working) über den kleinen Unterschied

branchenfrei[ ]at: Was verstehen Sie unter Co-Working und welchen Stellenwert hat es in der heutigen Arbeitswelt?

Kata Klementz: Beim Co-Working steht der Community-Gedanke im Vordergrund und das unterscheidet dieses Angebot auch von Teilzeitbüros. Es ist wichtig, dass es diese Gemeinschaft gibt und zwar nicht nur aus sozialen Gründen, sondern weil sich so Arbeit gegenseitig befruchtet. Ein Extra-Service ist ganz wichtig und das kann bis zur Domainregistrierung, Buchhaltung oder Rechtsberatung gehen. Die Zielgruppe ist immer ganz stark auch die Start-up-Szene, wobei wir für uns den Begriff mehr als Weg in die Selbständigkeit verstehen und nicht unbedingt Internetprojekte, die in Kürze Millionen bringen sollen.

Welches ist die Zielgruppe für Ihr Angebot und wie unterscheiden sich hier die einzelnen Anbieter?

Wir gehen immer wieder in verschiedene Co-Working-Büros und sehen uns die an. Unter anderem waren wir zuletzt in Philadelphia in den USA und haben einen Co-Working Space besucht den es schon ganz früh gegeben hat, die Indy Hall. Dort ist das Publikum maximal 25 Jahre alt und fast ausschließlich männlich. Wir sehen das Thema heute anders weil die nächste Generation der Coworker bereits nachkommt und die Pioniere haben eigene Kinder. Für uns liegt darin jedenfalls die Zukunft und wir wollen konkret für Frauen und Selbständige mit Kindern attraktiv zu sein. Hier gibt es ganz deutlich zu wenig Angebot, weil ein Kind für viele Frauen bedeutet, aus der Arbeitswelt zu fallen. Hier in den Räumen ein selbstbestimmtes Arbeiten zu ermöglichen, ist das Ziel.

Wie stellt sich die Lage in der Zielgruppe selbständige Frauen genau dar?

Laut WKO lag der Anteil der Frauen bei den Neugründungen 2012 bei 56,8 Prozent und die meisten der von Frauen geführten Unternehmen sind laut KMU-Forschung wirtschaftlich auch gut unterwegs, weil sie auf nachhaltiges Wachstum setzen statt Gewinnmaximierung.

Sie haben vier Standorte in Budapest und ein Co-Working Space in Wien. Wo sehen Sie hier Unterschiede und wo gibt es Anknüpfungspunkte?

In Budapest sind unsere Räume zu achtzig Prozent international gefüllt und dort wird dann auch stark interagiert. Hierzulande mag man es lieber auch, für sich zu bleiben. Das offene Raumkonzept haben wir daher in Wien um Einzelbereiche ergänzt und teilweise gibt es auch ganze Einzelräume mit Anschluss an die Gemeinschaftsbereiche.

Dr.(-in) Kata Klementz führt gemeinsam mit ihrer Schwester die Geschäfte von Loffice, dessen Name sich vom Begriff Loft-Office ableitet. Nach einem Kunstmanagementstudium und einem Jusstudium arbeitete Kata als Immobilienjuristin bevor sie 2009 in Budapest das erste von heute fünf Loffice-Coworking-Spaces gründete (der Name steht als Kurzform für Loft Office). Seit 2011 betreibt sie gemeinsam mit ihrer Schwester auch eine Filiale in Wien Neubau und war 2013 für den österreichischen Mi-Award nominiert.

Zur Homepage des Co-Working Space

Kojen in Wien und...

Kojen in Wien und…

 

...separate Räume.

…separate Räume.

 

Jedes Stück Einrichtung ist mit Bedacht ausgewählt.

Jedes Stück Einrichtung ist mit Bedacht ausgewählt.

 

Golden Times im Loffice.

Golden Times im Loffice.