Hochhausüberlegungen

Die ÖON berichten von vier Hochhäusern am Stadtrand von Linz, deren Abriss feststeht. Dennoch oder gerade deswegen wird im Rahmen eines Studienprojektes der Kunstuni Linz überlegt, was damit gemacht hätte werden können oder was die Häuser noch hergeben würden. Gebaut wurden die vier Hochhäuser laut OÖN in der Lunzerstraße in Linz Anfang der 1970er Jahre. Die Kombination aus der isolierten Lage und einer Belegung mit bis zu 1000 Bewohnern hätten zu einer sehr problematischen Ghetto-Situation geführt.

Weiters wird berichtet:

Neue Szenarien

[ ... ] Ein Nach- bzw. Vordenken für eine zukünftige Nutzung des Gebiets und hypothetischen Erhalt der Häuser scheinen also gerechtfertigt und notwendig. Genau das haben elf Architekturstudenten der Kunstuniversität Linz gemacht. Unter dem Titel “Zum Abriss freigegeben” bzw. “Lunz in Linz” wurde seit Oktober an verschiedenen Strategien gearbeitet. Obwohl und vielleicht gerade weil von Anfang an klar war, dass die Bauwerke verschwinden, wurde über Wahrscheinlichkeiten hinaus gedacht.

Vergleichbar mit der Entwicklung im Ruhrgebiet könnten die Industrieflächen Teil des Naturraums und der Stadt Linz werden. Linz würde in diesem Fall zusammenwachsen. Die Hallen, Halden und Öfen werden ein Park ähnlich den Landschaftsparks Duisburg Nord oder dem Emscher Landschaftspark. In Anlehnung an die Entwicklungen in der ehemaligen DDR (Stichwort Schrumpfungs- und Rückbauprozesse) könnte die Lunzerstraße ein Ort der Pioniere und alternativer Lebensformen werden. In dieser Vorstellung stellen die Hochhäuser eine gigantische Ressource an billigem Raum und Fläche. Die Hochhäuser wären Rohmaterial zum Experimentieren.

(OÖN, 4.1.2014 /RED)

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