Die Zwischennutzungen

Zwischennutzungen ergeben sich meist, weil außergewöhnliche Räume und unkonventionelle Nutzungen spontan aufeinandertreffen. Oft ist es nur eine logische Konsequenz, einen brach liegenden Ort kurzfristig für alles zu verwenden, was gerade anfällt. Schließlich genügt im dichten Stadtgefüge alleine der frei werdende Raum, um Interessenten anzulocken. „Wir bauen viel im innerstädtischen Bereich und da sind Parkplätze Mangelware,“ meint der Geschäftsführer vom Projektentwickler CREDO Immobilien Development GmbH, Manfred Kräftner. Parkplatzvermietung ist ja ein Klassiker bei innerstädtischen Baulücken. Die Flächen lassen sich leicht adaptieren und oftmals genügt auch schon der alte Zaun und eine einfache Kette als Zutrittssperre.

Weil es Sinn macht

Ein anderer Klassiker unter den Zwischennutzungen, der sich hervorragend mit den Parkplätzen kombinieren lässt, ist ja die des Standplatzes für Werbeflächen. „Bei der Inzersdorfer Fabrik haben wir die Werbeflächen mit übernommen und sind ganz froh über die zwischenzeitlichen Einnahmen,“ erklärt Senior-Expertin für Sonderprojekte bei Raiffeisen evolution Hellia Mader-Schwab. Dreihundert bis achthundert Euro lassen sich mit einer Fläche pro Monat verdienen. Die so zusammen kommenden Einnahmen sind nicht unerheblich. „Auch wenn sich auf dem Bauplatz nichts tut, entstehen Kosten,“ meint Mader-Schwab. Sie muss es ja wissen, wurde doch das Inzersdorfer Projekt auf einen besseren Zeitpunkt verschoben, der nun gekommen scheint. Diesen Frühjahr wawr Baubeginn nachdem das Projekt bereits 2010 der Öffentlichkeit präsentiert worden war. Neben der Bewachung ist auch Schneeräumung im Winter für so eine lange Projekt-Anlaufzeit ein Thema. Außerdem wäre laut Mader-Schwab die Versicherung der Objekte gegen Blitzschlag Pflicht, genutzt oder nicht spielt da keine Rolle.

Die Grenzen

Wenn Kosten anfallen während man auf die Baugenehmigung wartet, kann das auf Dauer ins Gewicht fallen. Zwischennutzungen kommen da wie gerufen. Mitunter kennt man auch wen, der das Objekt gerade benötigt. „Wir haben auch schon zwischendurch für unsere Baufirmen als Baubüro vermietet,“ bringt Kräftner einen Fall aus der Praxis. Wichtig sei nur, dass man die Nutzungen auch rechtzeitig wieder beenden kann. Schließlich braucht die Nachnutzung freie Bahn. Die Vermietung als Wohnraum scheidet daher tendenziell aus, denn die Mietgesetze sehen Mindestzeiten vor die nicht unter drei Jahren liegen.

Grosser Zirkus und andere originelle Nutzungen

Manchmal passt das Objekt zufällig. In Inzersdorf diente die ehemalige Nahrungsmittelfabrik zum Beispiel als Winterlager für einen Zirkus. Der Grund: Die Hallen und die Tore waren groß genug für die Kamele. Stromanschlüsse waren ohnedies noch vorhanden, denn deren Abmeldung und Wiederanmeldung ist teuer. Fantasievolle Nutzungsmöglichkeiten, die auch einträglich sein können, gibt es ohne Zahl. Als Filmdrehort kommen die Restgebäude ebenso in Frage wie als Open-Air-Kino. Für Freiflächen: Gebrauchtwagenhandel oder Flohmarkt. Wichtig ist nur die Sicherung des Platzes und ein Räumungskonzept. Manchmal lohnt sich das Ganze auch einfach schon, um unerwünschte Kleintiere fern zu halten, die sich den Raum über die Jahre erobern könnten.

Für die nahe Baustelle…

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Zwischennutzung Baubüro3_new das Baubüro untergebracht…

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