Resümee zu Perspektive Leerstand

 - Kommentar -

Der dritte und letzten Teil der Studie Perspektive Leerstand ist da und er sorgt dafür, dass die Diskussion rund um das Thema Leerstand in Wien nicht einschläft. In Auftrag gegeben worden ist diese Perspektive-Leerstand-Trilogie von der Wiener Stadtentwicklung und erstellt wurde sie auf der TU-Wien unter der Führung von Chefsoziologe Jens Dangschat von Wencke Hertzsch und Mara Verlic, die dem Thema verhaftet sind. Mit der Vorwortspende von Stadträtin Maria(hilferstraßen) Vassilakou wird deutlich, dass hier eine Kartoffel angegriffen werden könnte die heiß ist: „Die Notwendigkeit eines strategischen Umgangs mit Leerstand ist ein internationales Phänomen.“

Wie jenem beizukommen wäre, sehen sich die Studienautoren daher auf internationalem Niveau an. Da ist eine Werft in Amsterdam, die für Kreativnutzer bereit gestellt wird, dort etwa in Basel oder Kopenhagen eine Bottom-Up-Inititative für Zwischennutzung. Eine Zwischennutzungsagentur gäbe es auch in Berlin, nach dem Stadtteil Neukölln benannt. So eine Einrichtung ist ja schon länger als die Patentlösung für Wien im Raum stehend. Mit Leerstandsmelder und Leerstandsagentur gibt es Erfahrungen in Hamburg und Bremen. Kooperatives Planen und vertragsrechtliche Alternativen wurden als weitere Methoden im internationalen Kontext zum Beispiel in Zürich gefunden. Umfassende Zahlenerhebung und Meldepflicht in Sachen Leerstand werden als Basis für politisch verantwortungsvolles Handeln im internationalen Kontext im Rahmen der Studie geortet. Alles deutet darauf hin, dass „der Leerstand“ nichts als ein privater Raum ist, der nicht öffentlich werden will.

Den Schluss den die Studienautoren nahe legen, ist ein Bedarfsorientiertes Leerstandsmanagement in Gang zu setzen und zwar basierend auf gesicherte Datengrundlagen die einen Diskurs führen helfen. Übersetzt in die Allgemeinsprache kann das nur heissen, dass nicht allein die Verfüger der Immobilien bestimmen, ob und zu welchen Konditionen ihre Immobilien leer stehen oder eben nicht mehr leer stehen. Damit ist in der pipolaren politischen Ordnung Wiens und Österreichs einmal mehr eine Forderung gestellt worden, die mit Gegendarstellungen aus dem politisch gegenüberliegenden Lager beantwortet werden wird (wobei auch Schweigen eine Antwort ist).

„Vermittlungs- und Beratungsangebote für Raumsuchende und potenziell Raumgebende wären notwendig“, zieht Vassilakou ihre Schlüsse aus dem Bericht und sie scheint ihn genau gelesen zu haben, denn solcherart stellt sie fest, wären positive Effekte der Leerstandsmobilisierung zu erzielen. Richtig und darüber hinaus sei an dieser Stelle ganz unpolitisch und konstruktiv allen, die alles studieren und diskutieren jene Initiative zur Unterstützung ans Herz gelegt und zwar eine die gleich mal los legt:

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