Paradoxe Raumplanung

Das Raumparadoxon war es das dem langjährig als Planer tätigen Michael Maxian bei der Veranstaltung im Erste Center am Petersplatz in Wien sozusagen aufgestoßen ist. So geschehen am Abend einer Podiumsdiskussion zum Thema Raumplanung und welchen Beitrag diese zur Nachhaltigen Siedlungsentwicklung leistet: „Jeder will der Letzte gewesen sein, der sich an einem attraktiven Ort ansiedelt und wenn man selber total flexibel alles ausnützen will, sollte bei den anderen möglichst mit voller Härte alles verboten werden.“ Die Folgen seien eine irreversible totale “Zersiedelung” und und das Abhandenkommen von attraktiven Siedlungen durch zu viele Streusiedlungen. Die Wiederentdeckung des Zentrums und eine ausgewogene Siedlungsstruktur ohne große Schwankungen bei den Bauvolumina seien zwei Planungsgrundsätze die man darum beherzigen müsste. Einen kompakten Siedlungskörper in konsequenter Manier zu halten und fussläufige Verbindungen zu ermöglichen würden als Grundlage für funktionierendes Gefüge auch schon genügen. Beklagt wurde auch, dass private Interessen oftmals über den öffentlichen Interessen die Oberhand behalten, weil diese zu wenig greifbar sind.

Gemeinschaft statt Öffentlichkeit

Einen Königsweg scheinen die Planer von nonconform architekten mit ihrer Ideenwerkstätten, die in Planungsgebieten vor Ort abgehalten werden gefunden zu haben. „Wir stellen dabei das Gemeinschaftsinteresse ins Zentrum“, bemerkte Caren Ohrhallinger im Erste Center und sie erklärte auch warum: „Die Menschen die da wohnen sind die eigentlichen Experten.“ Darum würde man Abstand nehmen von Beteiligungsverfahren, die instrumentalisieren und setzt statt dessen auf den Ideenpool innerhalb der Bevölkerung. In einem Planungsfall im vorarlbergischen Zwischenwasser hätte man so auch Methoden entdeckt, wie man das Siedlungswesen nachhaltiger gestaltet. Ein Mangel an günstigem Bauland trotz vielfach ausgewiesener Baulandflächen war das paradetypische, vorgefundene Phänomen und Leerstandsvermittlung und Pachtmodelle per Gemeindezukunftsfonds hätten geholfen. Es war nicht der einzige Seitenhieb auf das mit Krediten unterfütterte Hausbauthema und der Hausbaukredite verleihende Gastgeber wird sich so das seine dazu gedacht haben. (PM)

“Eine ausgewogene Siedlungsstruktur und die Wiederentdeckung des Zentrums”, schlägt Michael Maxian als Antwort zu Kreisverkehrsansiedelungspolitik. In Niederösterreich gäbe es bereits mehr Verkehrsfläche als Baulandfläche.

Nachhaltigkeit ohne Raumplanung?

 

“Mit 33% an nicht bebautem Bauland könnte die Bevölkerung noch 45% wachsen”, erzählt Caren Ohrhallinger den prototypischen Fall Zwischenwasser und auch warum es Alternativen zur Baulandausweisung braucht.

Nachhaltigkeit ohne Raumplanung?