Der Nachrüstbalkon

Was die Ausführung von Balkonanbauten betrifft, gibt es im Prinzip drei Varianten. Die mittels Zugstab an der Wand, solche, die auskragend gehalten werden und jene, die auf Ständern vor das Gebäude gestellt werden. Wie überall, wo im Bestand gebaut wird, tun sich zunächst statische Fragen auf. Entsprechend der Bauweise und dem Bauzustand des alten Hauses ergeben sich Möglichkeiten oder eben nicht. Wand- und Deckenaufbau müssen durchleuchtet werden und dann kann der Experte eruieren, ob und in welcher Weise man Balkone anbringen kann.leeb-anbau-03_new

Am Einfachsten aus statischer und Kostensicht sind freilich die vorgesetzten Lösungen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Wohneinheiten in den Geschossen übereinander einen Balkonausgang bekommen können, da ja die Anordnung direkt übereinander zu passieren hat. Sollen einzelne Wohneinheiten teuer vermietet werden, oder hat ein potentieller Käufer einen Spezialwunsch, kann man auch die baulich aufwändigere Lösung mit Auskragungen andenken. Besonders, wenn der „gewisse Charakter“ des Hauses nicht zerstört werden soll, bietet jene Lösung Vorteile. Eine Stahlbetondecke muss dann allerdings vorhanden sein. Sie dient dabei als Wiederlager für die Stahlträger welche im Mauerwerk verankert werden. „Bei altem Ziegelmauerwerk sind die Möglichkeiten beschränkt, weil zwei solide Haltepunkte benötigt werden“, meint Markus Leeb, Geschäftsführer des Kärntner Balkonherstellers Leeb. Aber nicht nur seine Firma bietet massive Umbauvarianten an. Praktisch alle Baumeister mit mehr Erfahrung im Renovierungsbereich machen derartige Balkoneinbauten. Diese massive Art der Anbringung ist, wie bereits erwähnt, nicht die kostengünstigste und kann am Ende auch 25.000,- Euro pro Einheit ausmachen. Betreffend der finanziellen Überlegungen lohnt es die Markterfordernisse hier (klicken!) nachzulesen.

Praktische Lösungen sind vorhanden

Bei Bauherren am beliebtesten, weil am unkompliziertesten sind mit Sicherheit jene Balkone, welche auf Stahlträgern dem Gebäude vorgesetzt werden. Auch aus dem Gesichtspunkt der Dämmung spricht einiges für sie. „Auch bei Neubauten werden mittlerweile häufiger Vorstellbalkone verwendet, weil sich das besser mit der Isolierung vereinbaren lässt“, meint Leeb. Derartige Systeme haben nämlich den Vorteil, dass sie vom Gebäudekern entkoppelt sind und daher weniger Raumwärme von den Wohnungen abgeleitet wird. Angeboten werden Trägerkonstruktionen aus den Materialien Metall oder Holz. Im städtischen Umfeld werden Stahlträger bevorzugt, während für ländliche Wohnbauten gerne auch auf Holzkonstruktionen zurück gegriffen wird. Erstere gibt es bereits ab einem Materialpreis von 4.000 Euro pro Balkoneinheit. (PM)

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